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  • Simon Weißer

Zinsen erklärt

EURIBOR, SWAP, Floater, Liquiditätskosten: Was versteckt sich eigentlich hinter diesen Begriffen?


Generelle Zusammensetzung Zinssätze

Die Zinssätze für Firmenkundenkredite setzen sich i.d.R aus den folgenden Bestandteilen zusammen

  • Marktzins: Basis für variabel verzinste Darlehen ist der EURIBOR, welcher täglich auf Basis der Meldungen von 18 europäischen Großbanken ermittelt wird, zu welchen Konditionen sie in den jeweiligen Laufzeitbändern (1 Woche bis 12 Monate) Transaktionen getätigt haben. Wird z.B. der 3-Monats EURIBOR als Marktzins vereinbart, so wird der Zinssatz alle drei Monate angepasst. Basis ist dann entweder der EURIBOR am Tag der Zinsanpassung oder der Durchschnittswert der vergangenen Periode. Die meisten Banken verwenden den 3- oder 6- Monats EURIBOR als Zinsbasis.

  • SWAP-Satz: Zinsbasis für Kredite, deren Zinssatz für die gesamte Laufzeit fixiert wird. SWAP bedeutet, dass ein variabler Zinssatz (z.B. den 3-Monats EURIBOR) in einen festen Zinssatz gewandelt wird. Konkret bedeutet das, wenn der 3-jährige Swap-Satz z.B. bei 1% liegt, dass Transaktionspartner A verpflichtet ist für 3 Jahre einen Zinssatz von 1% p.a. an Transaktionspartner B zu bezahlen. Transaktionspartner B bezahlt dafür ebenfalls für 3 Jahre an Transaktionspartner A den jeweiligen EURIBOR, übernimmt also das Zinsänderungsrisiko.

  • Einstand: Zinssatz, den eine Förderbank (z.B. KfW) der Hausbank für einen Kredit in Rechnung stellt, welchen die Hausbank dann an ihren Kunden weiterreicht.

  • Liquiditätsaufschlag: Aufschlag, welchen eine Bank am Kapitalmarkt für die Geldbeschaffung bezahlen muss. Umso besser die Bonität der Bank, umso geringer ist dieser. Dieser liegt je nach Laufzeit und Institut zwischen 0 und 1%.

  • Risikokosten: Diese bilden das Risiko ab, dass der Kreditnehmer einen Kredit nicht zurückzahlen kann, hängen vom Rating ab und betragen 0-0,3% für sehr gute sowie > 0,3 - < 1% für gute und mittlere Bonitäten. Das Rating wiederum basiert auf quantitativen (Ertragskraft, Verschuldung, Eigenkapitalquote, etc.) und qualitativen Faktoren (Marktstellung, Managementqualität, Wettbewerb, etc.).

  • Eigenkapitalkosten: Diese sind kalkulatorisch und berücksichtigen den Sachverhalt, dass Banken für Kredite aufsichtsrechtlich Eigenkapital unterlegen müssen. Die Höhe hängt vom Rating des Kreditnehmers und dem Eigenkapitalverzinsungsanspruch der Bank ab.

  • Verwaltungsaufwand: Hier werden die Personal- und Sachkosten, welche einer Bank i.R. der Kreditgewährung entstehen, berücksichtigt.


Wesentliche Stellschraube für Unternehmen ist somit ein möglichst gutes Bankrating für gute Konditionen. Hierauf kann insbesondere wie folgt Einfluss genommen werden:

  1. Umfassende und verständliche Darlegung des Geschäftsmodells insbesondere der USPs

  2. Erläuterung der IST Zahlen insbesondere Einmaleffekte bei Kosten und Erträgen

  3. Einreichen einer integrierten (GuV, Bilanz und Cashflow) Mehrjahresplanung nebst Prämissen und Darlegung der Kapitaldienstfähigkeit


Einen Überblick zu den aktuellen Zinskonditionen finden Sie in unserem monatlichen Zins-Cockpit.


Gerne beraten wir Sie zu Ihren individuellen Zinskonditionen und Möglichkeiten zur Generierung öffentlicher Förderkredite.




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Unsere Intention ist es, ein aggregiertes Bild zu den jüngsten Entwicklungen der Firmenkundenzinssätze zu geben. In der Praxis können somit kundenindividuell deutliche Unterschiede zu den hier genannt

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